Eichstetten am Kaiserstuhl
Der Kaiserstuhl rings um Eichstetten
Der Kaiserstuhl ist ein Erlebnis ganz eigener Art. Weder Schwarzwald noch Vogesen haben Teil an ihm, seine großen Nachbarn, die Oberrheinebene, aus der er sich wie eine Insel erhebt, nach Ost und West begrenzen. Er ist vulkanischen Ursprungs und Deutschlands sonnenreichstes Gebiet, ein Rebengebirge. Wer könnte sich der Stimmung dieser Landschaft entziehen, in der Heiteres, Gelöstes, Schwermütiges, Intimes und Erhabenes sich auf einzigartige Weise verbinden. Hier sind in der Hast der Zeit sichere Grenzen gesetzt. Der Kaiserstuhl in der südlichen Oberrheinebene zwischen Schwarzwald und Vogesen zählt zu den interessantesten Landschaften Deutschlands.
An den warmen Südhängen auf dem Kaiserstuhl kann man zurzeit Smaragdeidechsen mit einem leuchtend blauen Kopf beobachten. Es handelt sich dabei um Männchen, die während der Paarungszeit diese charakteristische Farbe annehmen. Bilder: Manfred Breisacher
Seine Bekanntheit verdankt das unmittelbar vor Freiburg im Breisgau liegende und mit nur nur 15 Kilometer Durchmesser große Inselgebirge weder Dichtern, sondern insbesondere Mineralogen, Botanikern, Zoologen und Paläontologen.
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Sie entdeckten im 19. Jahrhundert in dieser wärmsten Region Deutschlands faszinierende Besonderheiten. Im 20. Jahrhundert lockten Winzer mit ihren herausragenden Weinen immer mehr Weinfreunde und Touristen an. Inzwischen haben sich hier auch etliche Künstler angesiedelt. Sie finden in dieser “Toskana Deutschlands” Inspiration. Jährlich laden sie im Juli zu den Vogtsburger Kunsttagen ein.
Entstanden ist der Kaiserstuhl vor etwa 38 Millionen Jahren, als der Oberrheingraben einbrach und die Schwestergebirge Schwarzwald und Vogesen voneinander trennte. Oberflächenvulkanismus ließ vor 16 bis 18 Millionen den Kaiserstuhl emporheben. Der Rhein floss zeitweise auf beiden Seiten; davon zeugt noch heute die schotterführende Niedertrasse zwischen Wasenweiler, Gottenheim und Bötzingen.
Drei vulkanische Ausbruchsphasen haben das Gebirge geprägt. Die Eigenart des Kaiserstuhls resultiert aus Millionen Jahren der erdgeschichtlichen Entwicklung, beeinflußt vom Absinken des Oberrheingrabens und der in Gegenbewegung sich auftürmenden Randgebirge, in 3 großen Ausbruchsphasen, die ihn mit der vielfältigen Ausprägung seiner Gesteine für Geologen und Mineralogen zum Studienobjekt ersten Ranges werden ließ.
In der Eiszeit ist das ehedem weit mächtigere Bergmassiv, durch Abtragung schon beträchtlich gemindert, durch Stürme mit Löß bedeckt worden, dem aus der Gesteinsverwitterung der Randgebirge stammenden Staub. In seiner weitesten Ausdehnung von Südwesten bei Ihringen zum zum langen Riegeler Michaelsberg im Nordosten ist der Kaiserstuhl 16 km lang; seine größte Breite erreicht 12,5 km. Totenkopf (558 m) und Neunlinden (566 m) sind seine höchsten Erhebungen. Drei kleine Städte und 18 Dörfer, lauter klangvolle Namen in den Ohren des Weinkenners, liegen in diesem Bereich, und wo immer der Gast auch verweilen mag, all die Schönheiten, die der Kaiserstuhl bietet, sind vorhanden oder leicht erreichbar.
Ein Paradies für Blumen- und Tierfreunde! Nicht nur zur Zeit der Wein- und Winzerfeste, wenn der Farbenrausch des Herbstes die Rebterassen erklettert, ist der Kaiserstuhl eine Urlaubsreise wert. Bezaubernd ist er auch im Frühling, wenn die Wälder auf den Höhen und in den Rheinauen im ersten grünen Anhauch erwachen, Kirsch- und Pfirsichblüten das Gebirge überfluten, der zarte Duft der Arzneischlüsselblumen darüber hinweht, das große Blühen auf Wiesen und Matten anhebt. Auf Mondhalde und Badberg bedeckt die violette Küchenschelle weite Flächen, und an den Rändern der Rebstücke blüht die blaue Moschushyazinthe. Den ganzen Sommer über sind dem Naturfreund immer neue Überraschungen beschert.
36 Orchideenarten sind am Kaiserstuhl heimisch. Aus dem Süden ist die grün-geschuppte Smaragd-Eidechse eingewandert, die bis zu 40 cm lang wird. 728 Arten Großschmetterlinge und 1.300 Käferarten leben hier. Wer der Flöte des Pan zu lauschen versteht, wandere durch einen der vielen Hohlwege, eingeschnitten in den Lößspeck des Gebirges, oder lege sich auf den Buckel des Badberges. Sein Leben lang wird der Wanderer dieses Erlebnis beglücken.
Der Weinfreund trifft allerorten auf Weingüter und die stattlichen Keller der Winzergenossenschaften, die ihm wie dem Winzer gleichermaßen dienen und deren Tore gastlich weit offenstehen. Am stärksten aber mag den Weinfreund die Leistung so vieler Kaiserstühler Winzergenerationen beeindrucken, die die gewaltigen Weinterassen gebaut haben, um den wertvollen Lößboden festzuhalten. Aus ihm und aus vielerlei vulkanischem Gestein nimmt der Kaiserstühler Wein die Kräfte, die ihm als seine Eigenart innewohnen, ein wuchtiger, feuriger Wein mit wildem Temperament. Wenn die Sommersonne auf die Weinterassen brennt, dann erwärmt sich das dunkle Vulkangestein und dient somit als Wärmespeicher für die Nacht und kühlere Tage. Kaiserstuhl - "Küche des Bacchus".
Mit dem Auto kann man rund um den Kaiserstuhl herumfahren. Ein unvergessliches Erlebnis ist aber eine Fahrt über die Kaiserstuhl-Weinhöhenstraßen, insbesondere zwischen Kiechlinsbergen und Oberbergen mit den großzügigen Wanderparkplätzen, auf denen man den Wagen abstellen kann, um hineinzuwandern in die Reblandschaft oder in die Höhenwälder mit ihren reizvollen Ausblicken auf den nahen Schwarzwald, auf die im Westen verblauenden Vogesen, über den Breisgau, das Markgräflerland und das Elsaß hinweg. Eine Fußwanderung auf dem Kamm bietet den vollkommendsten Überblick; auch wer das Gebirge von Ost nach West durchquert, hat einen ersten umfassenden Eindruck von der Ferienlandschaft, in der er überall, selbst im kleinsten Dörfchen, heimelige Weinstuben findet. Für jede dieser Wanderungen reicht ein Tag aus.
Radfahren, Wandern, Wassersport
Verschiedene Lehrpfade machen es möglich, während einer Wanderung oder eines Spazierganges viel Wissenswertes über die Urlaubslandschaft zu erfahren. Auf dem Kaiserstuhl-Radwanderweg kann der Kaiserstuhl in einem Tag umradelt werden. Weitere markierte Radwanderwege und die zahlreichen Wirtschaftswege ermöglichen unbeschwertes Radfahren mit immer wieder neuen Zielen. Unterwegs bieten sowohl dem Radfahrer als auch dem Wanderer Schwimmbäder und Badeseen inmitten eines Meeres von Sonne und Reben Erfrischung. Auf dem Rhein findet der Wassersportler, was er begehrt. Angler fühlen sich and den Altrheinarmen mit ihrem Fischreichtum in der Stille der Auwälder geborgen.
Die günstige Verkehrslage ermöglicht Ausflüge in den nahen Schwarzwald, in die Schweiz sowie in das Elsaß und die Vogesen. Zahlreiche Ausflugsziele lassen sich auch ohne Auto erkunden. So bestehen öffentliche Verkehrsanbindungen zwischen den einzelnen Orten in unserem Gebiet und nach Freiburg, Colmar, in den Breisgau und in das Markgräflerland. Außerdem werden in einigen Fremdenverkehrsgemeinden für die Gäste organisierte Halbtages- und Tagesfahrten mit dem Bus angeboten.
Wein- und Gemüsedorf Eichstetten * Urlaub am Kaiserstuhl |